Die Geschichte des Augustendorfer Karneval-Verein


Die Idee, in Augustendorf einen Karnevalsverein ins Leben zu rufen, wurde im Jahr 1961 geboren. Über die Gründungsversammlung, die im damaligen Gasthof Schumacher stattfand und über den Verlauf der folgenden drei Vereinsjahre gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen, so dass bei der Erstellung dieser Chronik von mündlichen Überlieferungen der Gründungsmitglieder ausgegangen werden musste.


Um die Zeit zwischen Weihnachten und Sylvester 1961 wurde der Entschluss gefasst, im nächsten Jahr einen Karnevalsabend zu veranstalten. Dieses Jahr muss somit als Gründungsjahr des Augustendorfer Karneval-Vereins (AKV) angesehen werden.


Der Beschluss kam aufgrund einer Trotzreaktion der Jungen Leute in Augustendorf zustande, da der Sängerball des Gesangvereins im Nachbarort Langenhausen durchgeführt wurde. Der Grund hierfür lag im schlechten Zustand des Saals in Augustendorf. Zwei Möglichkeiten standen zur Wahl: entweder ein "Fastnachtsbier" oder einen bunten Abend mit karnevalistischen Darbietungen. Die letztgenannte Möglichkeit wurde beschlossen. Noch heute erinnern sich die Gründungsmitglieder daran, dass an diesem Abend in geselliger Runde im Clubzimmer des Lokals bei Grog leicht angeheitert zusammensaßen und sich die ersten Narrenkappen aus Zeitungspapier zusammenfalteten. Als Karnevalsgruß wählte man das "dreifache A-hoi" und nahm damit eine Anleihe von den Kollegen von der "Waterkant". Zum ersten Präsidenten des jungen Vereins wurde Nikolaus Burfeind bestimmt.


Das erste Fest fand am 03. März 1962 beim damaligen Gastwirt Hermann Meyer statt. Bis dato konnten sich weitere Mitglieder eintragen, die ihren Obolus von 10 DM als Startkapital für die Musik entrichteten. Sie gehören ebenfalls noch zu den Gründungsmitgliedern des AKV. Die erste Kapelle setzte sich zusammen aus Willi Sauerland, Fritz Tietjen und Hans-Hermann Gäbe. Die damaligen Organisatoren rechneten mit keinem großen Besuch. Aus diesem Grunde wurde der Saal abgeteilt. Ein Eintrittsgeld wurde nicht erhoben. Als Bütt diente ein umgedrehter Tisch, der an den Seiten mit Papier zugeklebt war. Selbst das Brennmaterial für den Ofen lieferte der Verein. Am Nachmittag wurde Holz hierfür geschlagen. Die ersten Aktiven waren Anni Schulz und Lieselotte Otten als Scheich von Kuwait und Heidi Dichter aus Schleswig-Holstein, eine damals aufsehenerregende Heirat. Auch die Gründungsmitglieder Friedhelm Stelljes und Hinrich Katt versuchten sich in der Bütt. Obwohl der Gesangverein am gleichen Abend in Langenhausen bei Hansen gastierte, war das erste Karnevalsfest ein voller Erfolg. Die jungen Leute feierten Karneval, währenddessen die ältere Generation das deutsche Liedgut pflegte. Der Start war somit gelungen. Man fasste den Mut und den Entschluss, 1963 bereits ein weiteres Karnevalfest zu veranstalten.


Das zweite Fest stand bereits unter dem Vorsitz des neuen Präsidenten Hinrich Dammann, der den aus privaten Gründen zurückgetreten Nikolas Burfeind ablöste. Im Vereinslokal stand ebenfalls ein neuer Wirt hinter dem Tresen. Herbert Loch hatte das Lokal übernommen. Der Name Hinrich Dammann, so sollte später erweisen, ging in die Annalen des Vereins ein und hatte maßgeblichen Anteil am Aufschwung des AKV.


Im Jahre 1964 hatte der AKV schon Konturen angenommen. Imm noch lebte der junge Verein von der Anfangseuphorie. Weitere Mitglieder wurden aufgenommen, immer mehr Aktive (meist weiblich) gingen in die Bütt. Größter Lacherfolg der Sitzung 1964, die Aktive, Anni Schulz ging mitsamt der Kapelle "Rote Jungs" auf "Tauchstation", sie brach mit der Bühne zusammen. Man improvisierte mit Hilfe von eilends herbei geschafften Bohlen wurde Musik und Aktive wieder "in Position" gebracht.